Am Morgen komme ich schlecht raus. Ich lasse den Wecker noch bis 10 Uhr schlummern bevor ich mich aus dem Bett quäle. Nach dem Frühstück reinige ich noch das Helmvisier, packe und steige in die immer noch etwas klammen Motorradklamotten.
Draußen erwartet mich immer noch ein ziemlich scheußliches Wetter. Zu allem Überfluss läuft mein Visier jetzt ständig an und ich muss es notgedrungen einen Spalt offen lassen und den Kopf nach unten neigen, um zumindest das gröbste zu sehen. Ich mache zwei Stops bevor ich den Beschlagschutz aus dem Visier nehme. Dann geht es endlich und ich kann mit geschlossenem Visier weiter fahren. Zu Glück bessert sich das Wetter nach dem Mittag. Es wird zwar kühl, als ich durch die Sierra Nevada fahre, aber es regnet nicht mehr und die Sonne lässt sich auch mal kurz blicken.
Ich komme gut voran bis zur Dämmerung, als plötzlich Wolken und Nebelbänke aufziehen. Noch 200 km bis zu meinem nächsten Ziel – Murcia. Ich lasse es langsam angehen und nach ca. 50 Kilometern wird es wieder klar. Ich komme gegen 19:30 in Murcia an und checke im gleichen Ibis Hotel ein, wie auf der Hinreise. Ich hatte mir zwar vorgenommen, kein Ibis mehr zu nehmen, da die anderen Hotel bei gleichen oder geringeren Preisen deutlich bessere Zimmer und Frühstück geboten haben, aber das ich müde bin, nehme ich die einfachste Variante. Ich bekomme noch ein Zimmer und kann das Motorrad in der Tiefgarage parken.
Das Internet funktioniert und ich kann die Artikel der letzten Tage hochladen, die ich schon habe. Noch ca. 900 km liegen vor mir, aber da ich noch 3 Tage habe, sollte das zu schaffen sein.