Ich erwache gegen 9 Uhr und sehe Nabil noch kurz, bevor er Mounia zur Arbeit fährt und mit Nael bei den Schwiegereltern vorbeischaut. Ich mache mich frisch und versuche mich für eine Route zu entscheiden.
Es passt irgndwie alles nicht so gut zusammen. Die Fähre von Tanger nach Barcelona fährt nur Mittwochs und Samstags. Mit 36h Fahrzeit ist die Samstagsfähre zu spät für mich und am Mittwoch will ich eingentlich nicht schon wieder zurück nach Barcelona. Da könnte ich auch zurück nach Tarifa oder Algeciras und noch eine schöne Tour durch Spanien machen.
Mounia empfiehlt Chefchauen und die gleichnamige Region. Ich bin nicht ganz so sicher, weil es im Rifgebirge liegt, wo es Hanfplantagen gibt und das Auswärtige Amt davor warnt alleine durch das Gebirge zu fahren. Ich werde beruhigt und plane auf den Hauptstraßen zu bleiben. Also wird es die Route Meknes, Fes, Chefchauen und evtl. die Donnerstagsfähre von Nador nach Sete. Von dort aus ist es genauso weit nach Toulouse wie von Barcelona und ich kann noch einen Tag länger in Marokko bleiben.
Als Nabil zurück kommt, gibt es ein traditionelles marokkanisches Frühstück, was genügend Energie für einen ganzen Tag gibt. Danach setzen noch einen Webspace für Nabils Firma auf und ich beantrage eine Domain aus dem Server-Paket. Es wird „http://easy-co.eu“.
Es schon wieder Nachmittag als ich aus den Puschen komme. Ich verabschiede mich von Nabil und Mounia und mache mich auf den Weg in die Innenstadt. Dort mache ich eine Führung durch die Kasba mit und mein spontaner Reiseleiter fragt auch ganz dreist nach 250 Dirham für seine Führung. Ich gebe ihm zu verstehen, das mir das zu teuer ist und wir einigen uns am Ende auf 120 Dirham (ca. 10€), womit er sehr glücklich sein kann.
Dann gehe ich noch zur unfertigen Moschee und mache ein paar Bilder von Tour Hassan.
Als ich endlich loskomme dämmert es bereits. Auf der Autobahn komme ich nicht weit bis die Tankanzeige leuchtet. Die Restweitenanzeige hat schnell aus 150 km 50 km gemacht und ich habe 3 Bedürfnisse.
1. Bargeld
2. Sprit
3. Eine Toilette
Also fahre ich ab und nehme die Straße nach Tiflet. Das Zentrum könnte gut für einen James-Bond Film herhalten. Es regnet zu allem Überfluss in strömen und auf und neben den Straßen herrscht reges treiben.
Ich mache einen kurzen Stop um Geld abzuholen, finde aber keine Tanke und für eine Übernachtung erscheint mir die Gegend zu unsicher. Am Ortsausgang finde ich endliche eine Tankstelle und lasse für 100 Dirham marokanisches Normalbenzin ein. Zu meiner Freude verträgt die GS den Sprit und surrt gemütlich weiter, wo ich am Ortsausgang auch endlich ein Plätzchen zur Rast finde.
Soweit ist alles in Butter, aber ist es mittlerweile stockdunkel und es regnet in Strömen. Mein Navi kennt ein Hotel im nächsten Ort und ich lasse mich hinlotsen. Dort sind relativ viele Autos geparkt und es gibt einen Wächter für den Rastplatz. Beruhigt stelle ich mein Motorrad ab und checke ein.
Nach einen leckeren Hänchentajine bin ich ziemlich müde und selbst ein Kaffee macht mich nicht mehr frisch. Ich schaue mir in der Lobby noch ein Fußballspiel an und gehe schlafen.